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Glück beginnt mit dem Atem

Aktualisiert: 23. März

Petra Kümin ist eine psychologische Beraterin und Komplementärtherapeutin mit Fachwissen in Coaching, Persönlichkeitsentwicklung und Entspannungstechniken. In ihrer Praxis in Sursee hilft sie Menschen, Blockaden zu lösen, ihr Wohlbefinden zu steigern und schwierige Situationen zu meistern.


Gespräche auf Augenhöhe
Gespräche auf Augenhöhe

Weshalb ist die Atmung so wichtig? Wie hilft Beratung auf dem Weg zu mehr Glück? Und warum sprechen wir so selten über Tabuthemen? Petra Kümin gibt in einem Interview mit uns wertvolle Einblicke, teilt ihre Gedankengänge und Tipps.


Satis-Factory: Weshalb ist bewusste Atmung so wichtig für Körper und Geist?


Petra Kümin:

Es gibt zwei wichtige Faktoren, wenn es um die Atmung geht.

Erstens: Sauerstoff ist essenziell für den menschlichen Körper. Er ermöglicht die Energieproduktion in den Zellen, unterstützt den Stoffwechsel und sorgt für den Abtransport von Kohlendioxid, was das Säure-Basen-Gleichgewicht reguliert. Zudem ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung lebenswichtig für Organe wie Gehirn, Herz und Muskulatur.


Zweitens: Die Atmung ist in der Wechselwirkung mit dem Körper und steht in engem Zusammenhang mit unserem mentalen Zustand. Atem und Psyche beeinflussen sich nicht nur in eine Richtung. Wenn wir Angst haben oder gestresst sind, reagieren wir automatisch mit einer schnelleren Atmung. Der Atem hat also eine direkte Wirkung auf unsere Gefühle und umgekehrt. Indem wir bewusst atmen, können wir unser Nervensystem beeinflussen und zum Beispiel Stress reduzieren, unsere Konzentration verbessern oder innere Ruhe finden. Wichtig ist, dass ein Ungleichgewicht frühzeitig erkennt und dies dann zum Beispiel mit einer Atemübung reguliert wird.


Satis-Factory: Welche einfache Atemübung empfehlen Sie für den Alltag?


Petra Kümin: Ein einfaches Beispiel für den Alltag ist die Nasenflügelatmung. Dabei richtet man die Achtsamkeit ganz auf den Atem – darauf, wie die Luft beim Einatmen sanft in die Nasenflügel strömt und beim Ausatmen wieder hinausfliesst. Wichtig ist, dies ohne Bewertung oder Kontrolle zu beobachten, sondern mit Vertrauen in den Körper – denn der Atem kommt und geht ganz von selbst. Diese Übung hilft, im Moment anzukommen, die Konzentration zu fördern und den Fokus von äusseren Reizen zurück nach innen zu lenken. Das Ergebnis ist mehr Klarheit, innere Ruhe und tiefe Entspannung.



Behandlung
Behandlung


Satis-Factory: Wie hilft Beratung, innere Klarheit und Stabilität zu finden?


Petra Kümin: In der Beratung geht es einerseits darum, Menschen achtsamer für sich selbst zu machen. Ziel ist es, eigene Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, wie man in bestimmten Situationen reagiert. Dadurch können individuelle Ressourcen entdeckt werden – Dinge, die einem gut tun, sei es ein Hobby, bestimmte Menschen oder andere unterstützende Elemente im Leben.


Achtsamkeit bedeutet, bewusst im Moment zu leben und wahrzunehmen: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich? Was tut mir gut? Was wünsche ich mir?

Gleichzeitig ist es wichtig, tief verankerte Muster – oft in Form von Glaubenssätzen – zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu prägen. Zudem spielt Resilienz eine zentrale Rolle: Die innere Widerstandskraft zu stärken, um auch in herausfordernden oder erschütternden Lebenssituationen stabil zu bleiben.


Satis-Factory: Warum sind Tabuthemen so schwer anzusprechen?


Petra Kümin: Generationen vor uns wurden darauf geprägt, leistungsfähig zu sein. Nach den Weltkriegen entwickelte sich die Gesellschaft immer mehr zu einer Leistungsgesellschaft, in der jeder funktionieren musste. Wer aus der Rolle fiel, wurde nicht akzeptiert. Gefühle und Befinden wurden kaum thematisiert – man sprach einfach nicht darüber.

Oft wird behauptet, dass dieses Verhalten geschlechtsspezifisch sei. Doch ich bin überzeugt, dass das nicht stimmt. Ich kenne Männer, die offen über ihre Emotionen sprechen können, ebenso wie Frauen, die damit Schwierigkeiten haben.

Vielmehr könnte die Erziehung eine entscheidende Rolle spielen – wie man zu Hause mit Emotionen umgegangen ist, prägt das eigene Verhalten stark.

Letztlich hängt dieses Schweigen oft mit Scham zusammen, dass verhindert, dass wir offen über unsere inneren Themen sprechen.


Satis-Factory: Was macht Sie glücklich?


Petra Kümin: Das Meer und allgemein das Wasser, die Natur & Vogelgezwitscher, gutes Essen, meine Beziehung und noch vieles mehr...


Satis-Factory: Wie kann Dankbarkeit die Atmung und das Glücksempfinden positiv beeinflussen?


Petra Kümin: Bewusstsein und Dankbarkeit können zum Glück führen – was wiederum unsere Atmung reguliert und im Körper die Ausschüttung von Glückshormonen anregt. Oft sind es nicht nur äussere Dinge, sondern vor allem eine innere Haltung. Dankbarkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle: Wenn wir uns täglich bewusst machen, wofür wir dankbar sind, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Positive statt auf das, was uns fehlt. So können wir mehr Glücksmomente erleben und sie aktiv in unser Leben integrieren.


Satis-Factory: Was muss sich bezüglich mentaler Gesundheit in der Schweiz verändern?


Petra Kümin: Unsere Leistungsgesellschaft fordert ständig mehr – schneller, effizienter, leistungsfähiger. Dabei gerät der Mensch oft aus dem Blick. Arbeitgeber sollten erkennen, dass jeder individuell ist und gezielt in seinen Stärken gefördert werden muss. Gleichzeitig braucht es ein Bewusstsein dafür, dass das soziale Leben die Leistungsfähigkeit beeinflusst – und dafür sollte Raum geschaffen werden.

Wertschätzung sollte unabhängig vom Beruf selbstverständlich sein. Es sind oft die Menschen in systemrelevanten Berufen, die übersehen werden – die Reinigungsfachkraft, die für Sauberkeit sorgt oder der Bäcker, der frühmorgens unser Brot backt. Ohne sie würde unser Alltag nicht funktionieren, doch ihre Arbeit wird selten ausreichend anerkannt. Besonders am Herzen liegt mir auch eine faire Bezahlung: Mindestlöhne müssen festgelegt oder angehoben werden. Noch immer gibt es zu viele Haushalte, in denen beide Partner arbeiten und dennoch kaum über die Runden kommen.

Gleichzeitig ist unser vegetatives Nervensystem zunehmend überfordert von der Flut multimedialer Einflüsse. Umso wichtiger ist es, den Wert persönlicher Kontakte wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken – sei es ein kurzes Gespräch mit der Bäckereifachverkäuferin oder ein freundliches Wort für die Reinigungskraft. Echte Wertschätzung beginnt im Alltag.


Interview,
Besuch in der Praxis von Petra Kümin - hier findest du mehr Informationen https://www.beratung-sursee.ch/

Bewusstes Atmen, Gespräche und Selbstreflexion sind Schlüssel zu mehr Wohlbefinden. Warum also nicht gleich jetzt eine kleine Atempause einlegen?


Welche Atemtechnik hilft dir am besten, um zu entspannen? Teile es mit uns in den Kommentaren!






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